Jubiläum mit Hindernissen

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Ende April hat unser Behindertenheim Bethesda in Hualien seinen 60. Geburtstag gefeiert. Wir wollten natürlich auch mit dabei sein und so haben wir uns samstags mit dem Auto auf den Weg nach Hualien gemacht. Das ist eine ca. 4-Stündige Fahrt an der schönen Ostküste Taiwans entlang. Als wir noch ungefähr eine Stunde von Hualien entfernt waren kam uns dann ein großer, mit Steinen beladener LKW entgegen. Als er genau neben uns war fiel ein Steinbrocken herunter und sprang unter unser Auto. Ein großer Krach und ein großer Schreck. Aber Gott sei Dank sprang er nicht aufs Auto, denn dann hätte er wohl die Frontscheibe durchschlagen, was nicht so gut ausgegangen wäre. Wir haben sofort auf dem nächsten Parkplatz mitten im Nirgendwo angehalten um zu schauen ob noch alles in Ordnung ist. Das war es leider nicht, denn unter unsrem Auto kam ein kleines Ölbächlein hervor und so ist unser Auto langsam auf dem Parkplatz „verblutet“. Unsere Kollegen die etwas später auch die gleiche Strecke fuhren haben dann Simone und die Kinder nach Hualien mitgenommen und ich (Joachim) musste mich um den Rest kümmern.

Zuerst musste man die Polizei anrufen, dann hat die Polizei mich erst mal auf die Polizeistation im nächsten Ort mitgenommen um die Daten aufzunehmen. Nach dem alles fertig war hat der Polizist mir dann den mit chinesischen Zeichen geschrieben Bericht gegeben und gesagt ich solle nochmal lesen ob alles stimmt! Naja, ich habe dann mit meinem begrenzten Zeichenschatz und Lexikon versucht den Bericht zu verstehen und dann musste ich noch einige Formulare mit Unterschrift und rotem Fingerabdruck bestätigen. Nach einer Stunde hat mich die Polizei dann wieder zum Auto zurückgebracht und ich musste wieder der Versicherung anrufen um einen Abschleppwagen zu besorgen. Der kam dann aber erst nach weiteren zwei Stunden und hat mich mit dem Auto ins eine Stunde entfernte Hualien gebracht. Während ich auf den Abschleppwagen gewartet habe, habe ich versucht eine Werkstatt in Hualien zu finden, die das Auto reparieren kann (ja, ich weiß jetzt auch was Ölwanne auf Chinesich heißt!). Leider Fehlanzeige: Das Ersatzteil kann man erst am Montag in Taipei bestellen, bis das dann geliefert und eingebaut ist wird es bestimmt Dienstag! So ein Ärger! Im Abschleppwagen habe ich mich dann nett mit dem Fahrer unterhalten und habe festgestellt, dass er sich auch ganz gut mit Autos auskennt. Dann habe ich ihn gefragt, ob er nicht vielleicht eine Werkstatt kennt, die mir das Ersatzteil möglichst noch heute besorgen kann. Er hat dann einem Freund angerufen, und tatsächlich, er konnte es besorgen. Dann hat er unser Auto direkt zu der Werkstatt des Freundes gebracht und als wir dort ankamen, da lagen die Ersatzteile schon bereit und das Auto kam direkt vom Abschleppwagen auf die Hebebühne. Der Abschleppwagenfahrer war dann so nett und hat mich sogar noch nach Bethesda zum Jubiläum gebracht, so dass ich auch noch einen Teil mitbekommen habe. Nach drei Stunden war dann unser Auto auch schon fertig repariert und wir konnten am selben Abend wieder nach Hause fahren.

Wir sind Gott sehr dankbar, dass er uns bewahrt hat und dass wir auch alles von Polizei und Versicherung, über Abschleppwagen und Werkstätten, auf Chinesisch regeln konnten. Wie gut, dass ich in der Schule in unserem Alltags-Chinesisch Buch genau in der Woche davor die ganzen Wörter für Unfälle, Reparaturen und Straßenverkehr gelernt habe… Ach ja, und eine Überwachungskamera im Auto haben wir jetzt auch. Am Abend vor dem Unfall habe ich noch meinem taiwanesischen Freund erzählt, dass wir Deutschen keine Überwachungskameras mögen. Hätten wir eine gehabt, dann hätte die Versicherung des LKWs die Reparatur bezahlen müssen, aber so wird er leider nie gefunden werden und wir müssen selbst bezahlen.


Kommentare

Jubiläum mit Hindernissen — 2 Kommentare

  1. Liebe Simone und Joachim !
    Danke für die Nachrichten von der Insel.Da hat ein Engel euch vor
    schlimmerem bewahrt.Gott hat seine Helfer überall. Wenn ich ins Auto
    steige sage ich meistens “Herr bewahre mich.”…. Gott ist mit uns am
    Abend und am Morgen und auch gewiss an jedem neuen Tag.
    Durch die schönen Fotos konnten wir eure Reise miterleben. Ihr habt eine
    spannende Zeit erlebt. Wir bitten den Herrn, daß er Euch auch weiterhin
    vor allem Bösen bewahrt. Wir wüschen uns auch, daß wir mit unserm Leben
    ein Segen sein können. Otto geht es gesundheitlich nicht so gut.
    Es soll ein CT von seinem Kopf gemacht werden.
    Liebe Grüße von Waltraud und Otto.

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